Psychomotorische Praxis Aucouturier
Begründer dieses psychomotorischen Ansatzes ist Bernard Aucouturier, der Anfang der achtziger Jahre durch den Therapiebericht "Bruno" in Deutschland bekannt wurde. Sei 1997 werden dreijährige Ausbildungsgänge unter der Leitung von Bernard Aucouturier in Deutschland durchgeführt. Als wichtige Autoren, die das theoretische Konzept von Aucouturier geprägt haben, sind u.a. D.W: Winnecot, H. Wallon, D. Stern, J. Piaget und M. Klein zu nennen.
Hierbei handelt es sich um einen expressiven Ansatz der Psychlmotorik, der versucht, über Bewegung und Spiel den Emotionen und unbewussten Repräsentationen des Kindes näher zu kommen, die seine Entwicklung nachhaltig Prägen und beeinflussen.
Die psychomotorische Praxis Aucouturier sieht die Bewegung des Kindes als Ausdruck seines inneren Bewegt-seins, als Ausdruck seiner affektiv-emotionalen Geschichte. Die Förderung der Motorik steht hierbei nicht im Vordergrund, sondern die Ausdrucksfähigkeit des Kindes auf den unterschiedlichen Ebenen (ganz-körperlich-emotional, graphisch, plastisch, sprachlich)
In der Therapie geht es darum, Kinder mit Schwierigkeiten im motorischen, Adjektiven und symbolischen Reifungsprozess zu helfen, ihre Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln oder wiederzufinden und sie in dieser Dynamik auf der Basis tiefenpsychologischer Konzepte durch eine authentische und emphatische Beziehung zu unterstützen. Ziel ist die psychoemotionale Reifung des Kindes.
Die psychomotorische Therapie findet u.a. Anwendung bei Kindern- und Jugendlichen mit folgenden Störungsbildern:
- Autistische Erscheinungsformen
- Störung des Sozialverhaltens
- Psychosoziale Belastungsstörungen
- Depressive Störungen
- Angststörungen
- Essenstörungen
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
- Störungen der motorischen Expressivität ( z.B. ADS/ADHS)
Mögliche Zielsetzungen sind Hierbei u.a.:
- Verbesserung des situationsgerechten Verhaltens, auch der sozio- emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
- Verbesserung der Beziehungsfähigkeit
- Verbesserung der Selbständigkeit in der altersentsprechenden Selbstversorgung
- Verbesserung der Belastungsfähigkeit, der Konzentration und der Ausdauer
Ein regelmäßiger Austausch und die Bereitschaft der Eltern bzw. des sozialen Umfeldes zur Zusammenarbeit ist für diese Therapieform unerlässlich.